Das Schöllkraut (Chelidonium majus) gehört zu den Mohngewächsen. Es wird etwa 70 cm bis 1 m hoch und wird auch Schell- oder Warzenkraut genannt. Der aufrechtstehende Stengel ist verzweigt, innen hohl und abstehend behaart. Die Blätter sind oberseits grün, unterseits blaugrün, rundlich, buchtig gekerbt, fiederblättrig mit zerstreuter Behaarung. Nach Abreißen von Blättern oder Stengeln tritt aus den Bruchstellen gelber bis orangefarbener Saft. Schöllkraut blüht mit gelben Blüten von Mai bis Oktober. Die Früchte der Pflanze sind etwa 5 cm lange schotenähnliche Kapseln. Sie enthalten eiförmige schwarze Samen.
Schöllkraut wächst in ganz Europa vor allem auf Schuttplätzen, an Wegrändern, an Mauern und in lichten Wäldern und Parks. Die Pflanze gilt auch als Stickstoffanzeiger.
Alle Pflanzenteile des Schöllkrauts sind giftig. Sie enthalten 10 verschiedene Alkaloide wie Chelerythrin, Chelidonin, Spartein, Chelidoxanthin und Sanguinarin. Die Gifte wirken zentral schwach beruhigend, krampflösend auf Bronchien und Darm, sie regen die Herztätigkeit an, erhöhen den Blutdruck und erweitern die Coronargefäße.
Extrakte des Schöllkrauts werden in der Medizin als Mittel gegen krampfartige Beschwerden im Bereich der Gallenwege und in Leber-Galle-Tees verwendet. Der giftige gelborange Milchsaft soll angeblich gegen Warzen helfen.
Symptome nach Berührung oder Verzehr:
- Blasen und Geschwüre auf der Haut nach äußerlicher Einwirkung
- heftige Reizwirkung auf den gesamten Verdauungskanal wie Brennen, Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, blutige Durchfälle
- weitere Symptome wie Harndrang, Schwindel, Benommenheit, Kreislaufstörungen bis hin zum Tod durch Kollaps.
Erste Hilfe-Maßnahmen:
- meistens nicht erforderlich, da häufig nur geringe Mengen der Pflanze aufgenommen werden
- bei Verzehr größerer Mengen einen Arzt aufsuchen